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Messtechnische Rückführbarkeit

Wenn man sich näher mit dem Thema der Rückführbarkeit beschäftigt wird man feststellen, dass eine Kette besteht, in der das eigene Referenznormal durch ein genaueres Normal kalibriert wird, welches wiederum mit internationalen Standards bzw. SI-Standards kalibriert ist. Allerdings ist dies nur ein Teil der Gleichung.

Definition der Rückführbarkeit:
Dies ist die formale Definition auf der Grundlage des VIM (International Vocabulary of Metrology)

Metrologische Rückführbarkeit (VIM 3 Abschnitt 2.41):

Eigenschaft eines Messergebnisses, bei der das Ergebnis durch eine dokumentierte, ununterbrochene Kette von Kalibrierungen, von denen jede zur Messunsicherheit beiträgt, mit einer Referenz in Beziehung gesetzt werden kann.

Einfacher ausgedrückt, ist die Rückführbarkeit eine Reihe von Vergleichen der Messergebnisse des Geräts (Messwert und Unsicherheit) mit dem Wert eines genaueren Referenznormals, bis auf internationale Ebene.
Die Rückführbarkeit bezieht sich dabei immer nur auf das Messergebnis.

Wenn ein Messergebnis rückführbar ist, bedeutet dies, dass die Messergebnisse mit statistisch bzw. empirisch ermittelter Messunsicherheit reproduzierbar sind. Je nach Rückverfolgbarkeitskette sind unterschiedliche Fehler und Messunsicherheiten tolerierbar.

Als praktisches Beispiel für die Rückverfolgbarkeit bei der Kalibrierung kann eine digitale Waage betrachtet werden:

Die Digitalwaage wird mit einem Standardgewicht der Klasse M1 kalibriert, welches vom Endbenutzer aufbewahrt wird.
Dieses M1-Standardgewicht wird durch den Vergleich seiner Masse mit einem F1-Standard von einem externen Kalibrierlabor unter Berücksichtigung der geltenden Normen wie z.B.: „Richtlinie DKD-R 7-2 Richtlinie zur Kalibrierung nichtselbsttätiger Waagen“, kalibriert. Dieses F1-Standardgewicht wird wiederum durch den Vergleich mit Gewichten der Klasse E1 aus einem nationalen Labor kalibriert. Die Klasse E1 wird entsprechend mit einem Primärnormal verglichen, welches direkt mit den internationalen Standards kalibriert ist.

 Die im Bild aufgezeigte Kalibrierhierarchie zeigt die Rückführbarkeit von einem Prüfmittel in einem Kalibrierlabor eines Unternehmens bis hin zu einem nationalen Normal.

Des Weiteren gibt es folgende Punkte, die im Zusammenhang beachten werden müssen:

  • Die Vergleichskette darf nicht unterbrochen werden.

  • Die Messunsicherheit muss bei jedem individuellen Schritt in der Kalibrierkette bekannt sein, damit eine Gesamtmessunsicherheit berechnet werden kann. In der Regel sollte ein übergeordnetes Messgerät die drei- bis vierfache Messgenauigkeit aufweisen.

  • Jeder Schritt in der Kalibrierkette muss dokumentiert werden, einschließlich der Messergebnisse.

  • Die Kalibrierungen müssen in angemessenen Abständen wiederholt werden. Die Zeiträume hängen von der erforderlichen Messgenauigkeit und den technischen Anforderungen ab.

 

Fluke bleibt erneut die Referenz

Erweiterung unseres Kalibrierspektrums mit dem Fluke 5322A. 

Nachdem wir bereits mit den Multifunktionskalibratoren wie dem 5100B, 5500A oder dem 5700A von der Fa. Fluke über die letzten Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht haben, sind wir auf der Suche nach einer Gesamtlösung für die Kalibrierung von Installations- und Gerätetestern sowie von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) oder Fehlerstromschutzschalter (GCFI) erneut bei der Firma aus Everett, USA fündig geworden. An der Stelle kann gesagt werden, dass es bei anderen Herstellern nichts vergleichbares auf dem Markt gibt und die Möglichkeiten zur Automatisierung einzigartig sind.

Der 5322A vereint viele Funktionen in einem einzigen Gerät und ersetzt damit diskrete Widerstände, Dekadenboxen und andere Insellösungen. Diese Single-Box-Lösung beschleunigt und vereinfacht die Kalibrierung und unsere Durchlaufzeiten erheblich, da wir nur ein Gerät bedienen und warten müssen und nicht mehrere Instrumente. Der 5322A ist mit der MET/CAL® Software automatisiert und fügt sich mit der IEEE 488/USB-Schnittstelle somit problemlos in unser bestehendes Netzwerk ein.

Fluke 5322A im Einsatz
 
Hier findet man die offiziellen Datenblätter und das User Manual.

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